Das Konzeptund die Funktion von Kniestühlen

Knieende und hockende Sitzhaltungen sind nicht neu, sie lassen sich Jahrhunderte zurückverfolgen. Knieende Haltungen findet man in alten buddhistischen Traditionen, oder auch im traditionellen japanischen Seiza-Sitzstil. Das Konzept moderner Kniestühle, so wie wir sie heute kennen, stammt dagegen aus den späten 1970er Jahren aus Norwegen. Begleite uns, wenn wir tief in die Entstehung von Kniestühlen eintauchen und erkunde die Vorzüge knieender Sitzhaltungen mit uns.

Das balans-Konzept 

Im Jahr 1976 beschäftigte sich Hans Christian Mengshoel mit der Frage, wie wir ausgeglichener sitzen können. In seinen Forschungen und Experimenten fand er heraus, dass ein leicht nach vorn geneigter Sitz eine natürliche Haltung fördert, erhöhte Mobilität bietet und unerwünschten Druck beim Sitzen lindert. Die Schienbeinpolster kamen später dazu, um ein Abrutschen zu verhindern und gleichzeitig den offenen Hüftwinkel beizubehalten. So entstand das balans-Konzept, das den Grundstein für eine experimentelle Epoche in der norwegischen Designgeschichte legte.

Mengshoel lud die Designer Oddvin Rykken, Peter Opsvik, und Svein Gusrud ein, basierend auf dem neuen balans-Konzept Stühle zu entwerfen. Die Kollaboration führte zu originellen Designs, die mit stereotypischen Sichtweisen von Stühlen aufräumte. Eine Auswahl von balans-Prototypen wurde erstmals auf der skandinavischen Möbelmesse in Kopenhagen 1979 präsentiert, wo die Stühle große Aufmerksamkeit erregten. Der Beitrag von Peter Opsvik war der Variable™: Ein Stuhl, der zur Designikone wurde und seitdem Menschen weltweit dazu einlädt, sich im Sitzen zu bewegen.

Die VorteileeinesKniestuhls

Ein Stuhl ohne Rückenlehne, zwei geschwungene Holzkufen, eine nach vorn geneigte Sitzfläche und ein Paar Kniekissen – setzt man all diese Elemente zusammen, erhält man sicher ein auffälliges Möbelstück, aber was bringt dir der Kniestuhl eigentlich? Der unkonventionellere Ansatz beim Sitzen hat viele Vorzüge, wir haben hier einige wichtige Punkte aufgelistet.

Linderung von unerwünschtem Druck

Auf einem traditionellen Stuhl sitzt der Körper wie ein “h”, die Hüften befinden sich in einem geschlossenen Winkel von 90°, oder weniger. Im direkten Vergleich dazu ermöglicht ein Kniestuhl durch seine nach unten geneigte Sitzfläche der Hüfte einen offenen, entspannteren Sitzwinkel von etwa 110°.

Dadurch erhält die Wirbelsäule eine natürliche Krümmung, eine Form, die man sonst nur im Stehen erlebt. Statt über dem Schreibtisch zu hängen, verlagerst du einfach dein Gewicht, indem du dich nach vorne lehnst – der Stuhl folgt der Bewegung, ohne die Wirbelsäule unnötig zu belasten. Nicht nur dein Rücken profitiert von einer offenen Sitzhaltung, sondern auch dein Nacken und deine Schultern. Du hast volle Bewegungsfreiheit für die Arme, aber auch mehr Platz für den Oberkörper und die inneren Organe, was wiederum für eine leichtere und tiefere Atmung sorgt.


Stärkt die Rumpfmuskulatur 

Kniestuhle fördern eine aktive Sitzhaltung, die uns zur Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur anregt. Das sind die Muskeln, die das Gewicht des Oberkörpers tragen, nicht etwa die Wirbelsäule. Dies entlastet nicht nur unseren Rücken im Sitzen, sondern kann auch zu einem balancierteren Alltag beitragen. Die Kernmuskulatur ist hier das zentrale Glied in allen Bewegungen die wir ausführen, sie entstehen entweder dort oder bewegen sich durch sie hindurch. Auch wenn der Aufbau einige Zeit und Mühe in Anspruch nehmen kann, hilft eine stärkere Kernmuskulatur, alltägliche Aufgaben einfacher zu erledigen.


Verbessert die Produktivität

Unsere Beine und unsere Füße sind oft primärer Ausgangspunkt für Bewegungen, aber warum ist das nicht im Sitzen der Fall? Bei traditionellen Stühlen bleiben die Füße oft außen vor, wir sitzen im Schneidersitz oder suchen verzweifelt nach einem geeigneten Platz. Ein Kniestuhl hingegen lädt den ganzen Körper zum Mitmachen ein. Die Krümmung der Holzkufen fordert ständig auf, unser Gleichgewicht zu finden und es zu halten, sie ermöglicht durch kleinste Gewichtsverlagerungen und Änderungen der Bein- oder Fußposition Bewegung in einen neuen Winkel. So bleiben die Füße in Bewegung. Der häufige und dynamische Einsatz der Beinmuskulatur fördert letztendlich auch die Durchblutung des Gehirns, was sich positiv auf das Energieniveau, die Konzentrationsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden auswirken kann.

The next position is always the best

Unser Körper ist am glücklichsten, wenn er zwischen verschiedenen Positionen wechseln kann, es ist unnatürlich über längere Zeit in derselben Haltung zu verharren. Dieses Bedürfnis nach Abwechslung gilt auch für das Sitzen. Wie alle anderen Körperhaltungen fühlt sich auch das kniende Sitzen mit der Zeit unbequem an. Um entstehende Unannehmlichkeiten im Sitzen zu vermeiden, sollte man daher oft die Sitzposition ändern. Es ist essenziell, dass der Stuhl, auf dem wir sitzen, Bewegung und Variation zulässt. Dies unterscheidet Variable™ und seine Begleiter von der Masse. Wie der Name schon sagt, ermöglicht Variable™ Variation zwischen einer Vielzahl von Sitzpositionen, wobei die kniende Haltung nur eine von vielen ist.

Du bist interessiert an den Vorteilen eines Kniestuhls, bist dir aber noch unsicher, welcher der richtige für dich ist? Sieh dir unbedingt diesen Artikel an, der dich bei der Suche zum Kniestuhl deiner Bedürfnisse unterstützt.

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